Rektumschleimhautstufenbiopsien

Wir erhalten Stufenbiopsien (z.B. 1, 2, 4, 8cm ab ano) von Rektumschleimhaut auf dem Transportweg aus der Gastroenterologie resp. dem Operationssaal der Kinderchirurgie. Wir überprüfen für jedes Gefäss, ob die Beschriftung auf dem Gefäss mit derjenigen des Formulars übereinstimmt. Name und Geburtsdatum und Nummerierung der Proben werden auf dem Einsendeformular überprüft. Die Gefrier-Pilze werden mit gleicher Nummer versehen. Dann wird das Gewebe aus dem Einsendegefäss entnommen.
Anschliessend wird das Gewebestück orientiert,  die Schleimhaut soll orthograd angeschnitten werden, daher wird das Präparat am besten der Länge nach aufgestellt.
Sobald das Gewebe orientiert ist wird dann der Pilz auf dem Trockeneis vorgekühlt.
Anschliessend wird Tissuetek aufgebracht und das Gewebestück auf Tissuetek aufgesetzt. Das Fragment wird so lange gehalten bis alles Gewebe von unten nach oben durchgefroren ist. Wichtig ist dabei eine ruhige Hand zu haben ohne zu wackeln. Am Ende lässt sich vorsichtig die Pinzette vom gefrorenen Gewebe ablösen. Das Gewebe sollte in gerader Richtung aufgefroren sein.

Dann wird der Pilz umgedreht damit das Gewebe im Trockeneis richtig durchfrieren kann und weder sublimiert noch vertrocknet. Nach dem Auffrieren werden im Kryostat bei -20°C 16 Mikrometer-dicke Schnitte hergestellt. Es wird ein Schnitt nach dem anderen angefertigt und nach Möglichkeit ‚Bänder’ von Schnitten erzeugt, damit mehrere Schnitte auf einmal auf den Glasobjektträger aufziehbar sind. Es wird kein Gewebe verworfen, die gesamte Biopsie wird aufgeschnitten was in etwa 150 Serienschnitten resultiert (siehe Schnittverteilung unten). Elektrostatische Kräfte können beim Schneiden entstehen und den Schnitt wegwehen. Elektrostatische Kräfte entstehen durch Tragen von Gummisohlen oder Kunststoffkleidung. Der Platz auf einem Objektträger ist beschränkt, daher werden die Schnitte nach Möglichkeit in einer Reihe aufgezogen was auch das Mikroskopieren nach Art eines Leporellos erleichtert.